Argentinien
Unsere Reise vom 5. Januar – 17. Februar 2017
mit Marianne und René Biber
Das winterliche Zürich verlassen wir, um 12 Stunden später im sommerlichen Buenos Aires zu landen. Pablo holt uns ab und bringt uns ins Hotel nach Palermo Hollywood. Nach einem ersten Rundgang durchs Quartier treffen wir Marianne und René, unsere bewährten Reisebegleiter, die noch einen Abstecher nach Rio und Iguazu unternommen haben. Nach einem 2.5 stündigen Flug nach Comodoro Rivadavia (Patagonien) und der Uebernahme eines Toyota Hilux fahren wir zur Estancia Bahia Bustamante. Unterwegs begegnen wir den ersten Guanakos und Nandus. Am Nachmittag fährt unser Guide uns mit dem Jeep um die bucht herum zu einer Magellan Pinguin Kolonie. Auf einem Spaziergang sehen wir viele Jungtiere mit ihren Eltern. Auch die Bootsfahrt am nächsten Morgen als die Flut hereinkam und wir in die Bucht hinausfahren konnten, war spektakulär. Die Seelöwen vom Schiff aus zu beobachten war einmalig. Am Nachmittag war der Ausflug zum versteinerten Wald auf dem Programm. Die versteinerten Stämme sind ca 100 Mio Jahre alt und durch die Siliziumsalze farbig und gut erhalten. Nach Norden zur Halbinsel Valdes sind wir unterwegs. Die 90 km lange Ostküste (gute Schotterstrasse) beherbergt Kolonien von Seehunden, See-Elefanten und Pinguinen. Leider sind die männlichen See-Elefanten für ca. 2 Monate im Meer am Fischen! Puerto Pyramides ist ein hübsches Städtchen. Von Trelew fliegen wir nach Ushuaia (2 Std), wo wir uns warm anziehen müssen. Ushuaia, von Sträflingen erbaut, ist am Ende der Welt und so sieht es hier auch aus. Mit unserem VW Suran stimmt etwas nicht! Die Benzinpumpe ist defekt. Da kein anderes Auto zur Verfügung steht, beginnen wir unsere Reise durch Feuerland eben damit. Auch das Wetter ist eher schlecht: viele Wolken und Nebel verdecken die schöne Landschaft. In Rio Grande müssen wir eine Garage suchen – so geht es nicht weiter. Die Hilfe von Carina (via Argentinien Anders Handy) haben wir sehr zu schätzen gewusst. Für Fr. 13.- untersuchen 2 Mechaniker am Samstag Abend um 19 h unser Auto und entnehmen dem Motor ca. 5 kg Steine. Leider ist damit das Problem nicht behoben und nach einigen Telefongesprächen mit der Autovermietung wird uns ein neuer Wagen in Punta Arenas versprochen. Die 400 km werden wir auch noch schaffen! Die Einreise nach Chile und das Uebersetzen mit der Fähre aufs Festland klappt reibungslos. Von der chilenischen Stadt am Ende der Welt sind wir angetan: schöne Häuser, tolle Restaurants, einen Regenbogen und ein sehenswerter Friedhof. Vergeblich warten wir auf den Ersatzwagen! Tags darauf in Puerto Natales bekommen wir endlich das neue Auto und fahren damit zum Nationalpark Torres del Paine. In der tollen Pampa Lodge sind wir bestens untergebracht und jetzt muss nur noch der Nebel und die Wolken die berühmten Hörner freigeben. Bei einer Wanderung am Grey Lake sehen wir den ersten Eisberg, der vom Greygletscher abgebrochen ist. Das Wetter bessert sich und am 19. Januar fahren wir mit schönen Blicken auf die Berge nach Argentinien zurück bis El Calafate. Hier ist der Ausgangspunkt zum weltberühmten Perito Moreno Gletscher, welcher wirklich einmalig und vor allem gut zugängig ist. Auf einer Bootstour erkunden wir auch den Upsala- und Spegazzini-Gletscher mit vielen riesigen Eisbergen. Ein weiteres Highlight sind die 3 Tage am Lago del Desierto in einem familiären Kleinhotel (das einzige Haus am See) , wo wir mit dem Motorboot hinkommen. Nach 18 Stunden Dauerregen verschwinden die Wolken und wir haben eine fantastische Sicht auf die umliegenden Berge und den berühmten Fitz Roy. Bei einer Wanderung wird uns der märchenhafte Wald von einer jungen Frau erklärt.
In El Chalten besteigen wir den Miradores de los Condores mit einem Picknick. Mit zwei Zwischenlandungen fliegen wir von El Calafate nach Mendoza, was den ganzen Tag dauert. Ein Renault Duster ist unser Auto für die nächsten 18 Tage – es ist ein Graus, da unser Gepäck täglich mit einer dicken Staubschicht überzogen wird! Das Hotel Robles de Besares wird sehr gut von Carlos geführt. Mendoza ist die Stadt der Alleen, bietet sonst aber nicht viel. Der Ausflug am nächsten Tag ins Uco Tal zum Weingut Salentein hingegen war super. Tolle Landschaften, eine informative Führung durch den Weinkeller mit Degustation und ein feines Mittagessen im eigenen Restaurant. Die Fahrt über 365 Kurven auf der „Wendeltreppe“ ist ein Erlebnis und auf der Passhöhe auf 2900 müM hat man einen schönen Ausblick auf den Aconcagua und andere über 6500 m hohe Berge. Uspallata liegt auf 1800 m in einem Längstal zwischen Vor- und Hauptkordillere der Anden. Durch dieses Tal erreichen wir Barreal, wo wir uns in der schönen Posada Los Patos eine Pause gönnen. Am 1. Februar brechen wir zu einer 7 stündigen Fahrt (400 km) nach Villa Union auf. Von diesem Kaff aus besuchen wir die Nationalparks Talampaya und Ischigualasto. Ueberwältgende Landschaften bei schönstem Wetter und immer wieder sehen wir Tiere: Maras (hochbeinige Pampahasen), Suri (kleinerer Verwandter des Nandus), Guanakos und Gürteltiere. Auch einige Kondore fliegen hoch am Himmel über uns. Nach Tinogasta folgen wir der Ruta 40 nach Norden und besuchen das sehenswerte archäologische Museum von Amaicha del Valle und danach die Inkaruinen von Quilmes, um am Abend im Hotel Vinas de Cafayate anzukommen. In der schönen Umgebung erholen wir uns bestens von unserer langen Reise. Nach der Fahrt durch die Quebrada de las Chonchas geniessen wir ein feines Mittagessen auf dem Weingut Piatelli. Unterwegs nach Cachi machen wir einen Abstecher auf das Weingut Colomé von Donald Hess, das wir über eine 20 km lange Schotterstrasse ab Molinos erreichen. Wir sind auf 2200 müM und hier gibt es sogar auf 3012 müM noch einen Rebberg. Die Weine sind sehr gut und ein Film im hauseigenen Kino informiert uns über alles Wissenswerte. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel La Merced del Alto, ein ehemaliges Kloster oberhalb von Cachi. Durch den Nationalpark Los Cardones, wo nach einem Regen der ganze Boden zwischen den vielen Kakteen von einer gelben, kleinen Amaryllisart überdeckt ist und den Cuesta del Obispo, einer spektakulären Strasse, gelangen wir nach Salta. Wir freuen uns nach viel Abgeschiedenheit in den Andentälern wieder in einer grossen Stadt zu sein. Unser Hotel liegt sehr zentral und wir erkunden die Altstadt zu Fuss und mit dem Touristenbus . Nach zwei Nächten brechen wir nach San Antonio de los Cobres auf und folgen den Schienen des „Zugs in den Wolken“, der allerdings nur von März – Dezember fährt. Der Pass den wir dabei überqueren ist 4080 m hoch. Jetzt sind wir in der Puna, dieser riesigen, trockenen Ebene und sehen viele Lamas, Esel und vereinzelt auch Kühe. Am grossen Salzsee kommen wir vorbei und fahren weiter über Purmamarca nach Tilcara, unserem heutigen Ziel. Wir reisen durch die Quebrada de Humahuaca und einen Pass hoch bis auf 4350 müM, um das Naturwunder in 14 Farben zu bestaunen. Von den Dörfern der Umgebung gefällt uns unser Tilcara am Besten. Heute heisst es die Anden verlassen und nach Salta zum Airport zu fahren, damit wir rechtzeitig unseren Flug nach Buenos Aires erreichen. Morgen freuen wir uns auf die Stadtbesichtigung mit Nicole und dem Fahrer, was sich als sehr lohnenswert herausstellte. Unseren letzten Tag in der Hauptstadt verbringen wir mit einem Ausflug ins Tigre Delta und einem feinen argentinischen Lomo im Restaurant Don Julio zum Nachtessen. Auch den 13 stündigen Heimflug haben wir gut überlebt.
Herzliche Grüsse
Adrian und Babu