Esteros del Iberá, Estancia Santa Ines (Posadas), Iguazú, Oktober 2011

Esteros del Iberá, Estancia Santa Ines (Posadas), Iguazú, Oktober 2011

Hallo Herr Mohr,

nun ist unsere Reise schon so lange vorbei, aber ich möchte doch noch ein paar Zeilen dazu schreiben denn es hat uns wirklich sehr gut gefallen.

Wir sind dem Land Argentinien schon seit über 30 Jahren privat verbunden denn wir haben dort Freunde. Insofern war dies auch schon unsere 3. Reise dorthin, so wie auch unsere Freunde schon mehrfach bei uns zu Besuch waren. Zur Zeit ist unsere Tochter dort und dies war ein willkommener Anlass, dieses tolle Land wieder einmal zu besuchen. Insofern hatte diese Reise einen selbst organisierten Teil und einen der durch Sie organisiert war.

So kamen wir am Montag, 10. Oktober 2011 vormittags per Flugzeug aus Tucuman im Nordosten des Landes zurück nach Buenos Aires. Als wir dann endlich ankamen, denn das Flugzeug hatte Verspätung, stand Pablo am Inlandsflughafen und wartete auf uns. Da wir am gleichen Abend mit dem Überlandbus die Stadt in Richtung Esteros de Ibera wieder verlassen wollten, fuhren wir nicht in ein Hotel sondern wir baten ihn, uns zu einem bestimmten Einkaufszentrum der Stadt zu fahren um ein Problem mit unserem Fotoapparat zu lösen. Dort wartete er auf uns bis wir fertig waren um uns dann zu einem anderen Ort unserer Wahl in der Stadt zu bringen an dem wir uns für den Rest des Tages trennten. Am Abend hatten wir uns dann wieder mit ihm verabredet, damit er uns zum Bus begleitet, der uns über Nacht nach Mercedes bringen sollte.

Inzwischen hatten wir uns überlegt, dass wir noch unbedingt ‚Proviant‘ mit an Bord des Busses nehmen wollten, denn das Essen das serviert wird ist nicht gut. Nach sorgfältiger Überlegung fiel die Wahl auf Sushi und wir marschierten zu Fuß zum Restaurant Sushi Recoleta um uns zu bevorraten. Gerüstet mit dem ‚Sushi to go‘ und einer gut gekühlten Flasche Weißwein bestiegen wir den Bus zu dem Pablo uns zum Glück begleitete, denn 1. war die Abfahrtzeit inzwischen bedrohlich nahe gerückt und 2. ist der Bus Terminal riesengroß und für uns sehr unübersichtlich. Aber Pablo behielt die Nerven und alles hat reibungslos geklappt.

Wir waren alle mit sehr gemischten Gefühlen in diesen Bus gestiegen und hatten uns diese Fahrt über Nacht ganz schrecklich vorgestellt. Das genaue Gegenteil trat ein. Der Bus war modern und gut ausgestattet. Wir waren im Oberdeck untergebracht und hatten Schlafsitze. So verging die Fahrt buchstäblich wie im Schlaf und kaum wachten wir am nächsten Morgen auf, waren wir auch schon in Mercedes.

Der junge Mann der uns von hier aus nach Carlos Pellegrini bringen sollte, war pünktlich da und schon ging die Fahrt in einem Allrad Pickup weiter. Nach ca. 2 Stunden ‚fliegender‘ Fahrt auf einer unbefestigten Straße kamen wir im Hotel Carlos Pellegrini an. Dort wurden wir sehr nett in Empfang genommen und es stellte sich heraus, dass nur ein weiterer Gast im Hotel war. Unser Zimmer war sehr schön und wir wurden alsbald zum Frühstück gebeten, welches wir ganz in Ruhe genießen konnten. Überhaupt war das Essen im Hotel sehr gut. Die beiden Bootsausflüge in die Lagune waren beeindruckend. Der junge Guide bemühte sich sehr, uns die heimische Tierwelt nahe zu bringen ohne die Tiere zu sehr zu stören oder zu bedrängen. Das hat uns wirklich gut gefallen. Wir haben tolle Fotos gemacht. Am Abend erlebten wir dann einen postkartenreifen Sonnenuntergang und waren fest davon überzeugt, dass wir am nächsten Morgen wieder bei strahlendem Sonnenschein aufwachen würden. Leider kam es anders. Am nächsten Tag wachten wir schon mit Regen auf und es hörte auch den ganzen Tag nicht auf zu regnen. Ganz im Gegenteil, es wurde immer mehr und fand seinen Höhepunkt in heftigem Gewitter welches dann zu zeitweiligem Stromausfall führte. Trotzdem machten wir den geplanten Ausflug ins Informationszentrum im Ort wo wir eine sehr gute Dokumentation über dieses riesige Süßwasserreservoir zu sehen bekamen. Danach haben wir sogar noch einen Spaziergang auf einem abgesteckten Weg durch den Wald gemacht und der Guide zeigte uns die dort ansässigen Brüllaffen.

Am Abend dann kam, aufgrund des Regens und der dadurch schlechten Straße viel später als gedacht, der Fahrer, der uns am nächsten Morgen nach Posadas fahren sollte. Es war nicht Heinz Eck, so wie angekündigt. Er hatte eine sehr nette Vertretung geschickt denn sein Auto war am Tag vorher kaputt gegangen. Also fuhren wir am nächsten Morgen los bei Regen auf unbefestigter Straße . Im Laufe dieser Fahrt habe ich mehrfach an Fritz Mohr gedacht, der mir eindringlich davon abgeraten hatte, diese Strecke selbst mit einem Leihwagen zu fahren. Wie recht er hatte! Der Matsch auf der Fahrbahn war knöcheltief und selbst der versierte Fahrer hatte Mühe. Er brachte uns aber sicher durch und am späten Mittag tauchten wir in die koloniale Atmosphäre der Estancia Santa Inés ein. Dieses wunderschöne alte Anwesen etwas außerhalb der Stadt Posadas und direkt an ein Stück Urwald angrenzend ist ein Juwel für diejenigen, die Spaß an dieser Art alten Stil haben. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt und Nanny Nunez war eine sehr nette und einfühlsame Gastgeberin. Das Essen war hervorragend!

Am nächsten Morgen ging es weiter in Richtung der Wasserfälle von Iguazú. Auch hier hatte Heinz Eck wieder pünktlich einen Vertreter parat, denn sein Auto war nach wie vor kaputt. Er ließ es sich aber nicht nehmen, uns nach Iguazú zu begleiten und seine unterhaltsame Art hat uns die Fahrt viel kürzer erscheinen lassen als sie tatsächlich ist. Auf dem Weg nach Iguazú besuchten wir auch die Jesuiten Reduktionen, die man nicht auslassen sollte um die Geschichte dieser Region besser verstehen zu lernen. Auch der Besuch der Edelsteinmine war faszinierend. In Iguazú angekommen fuhren wir direkt zu unserem Hotel, dem Orquideas Palace. Es liegt außerhalb der Stadt, was aber nicht zu Buche schlägt, denn hierher kommt man um dieses grandiose Naturschauspiel der Wasserfälle zu erleben. So bezogen wir auch nur ganz schnell unser Zimmer und sind gleich wieder los mit unserem Fahrer und Heinz Eck um auf die brasilianische Seite der Fälle zu kommen. Es war beeindruckend! Nach Rückkehr ins Hotel verabschiedete sich Heinz Eck mit den Worten: Da vorne an der Straße, wo der große Baum steht, da hält immer der öffentliche Bus mit dem man zur argentinischen Seite der Wasserfällen fahren kann. Dann braucht man nicht das vollkommen überteuerte Taxi zu nehmen. Und genau so war es! Es hat alles super gut geklappt und diese Tour hatte jeden Tag ein anderes tolles Erlebnis parat. Nun hieß es Abschied nehmen – der Urlaub war vorbei. Noch am Vorabend hatten wir telefonisch Kontakt zu unserem designierten Fahrer aufgenommen und am nächsten Tag war er auch pünktlich da und hat uns zum Flughafen gefahren. Von Buenos Aires sind wir dann am Folgetag zurück nach Deutschland geflogen – bereits mit dem Beschluss im Kopf, dass auch diese Reise garantiert nicht die letzte nach Argentinien gewesen sein soll. Ein einziger Programmpunkt hat leider nicht geklappt. Unsere Tochter blieb ein Nacht länger in Iguazú denn sie musste zurück nach Tucuman. Der Fahrer hat sie leider am nächsten Morgen vergessen und war auch telefonisch nicht erreichbar. Zum Glück war der Hotelbesitzer der Residencia Rio Selva, in die unsere Tochter für die letzte Nacht umgezogen war, dann so nett und hat sie selbst zum Flughafen gefahren. Diese kleine Panne hat das Gesamtbild aber keines Falls getrübt.

Herzliche Grüße aus Hamburg

Andrea Jacob

Familie Jacob – Hamburg