Patagonien, Nordwesten, Iguazu, Rio de Janeiro, Dezember 2011

Patagonien, Nordwesten, Iguazu, Rio de Janeiro, Dezember 2011

Lieber Herr Mohr,

anbei endlich und wie telefonisch ja schon versprochen unsere Rückmeldung zu unserer Argentinienreise.

Wie die meisten Ihrer Kunden kann ich sie nur mit “Traumhaft“ beschreiben. Sie, bzw Ihr Team hatten es geschafft, trotz unserer aktiven “Mithilfe“ bei der Reiseplanung alles so zu organisieren, daß wir annähernd individuell reisen konnten. Die Unterkünfte in Salta und Jujui waren im Großen und Ganzen etwas besser als in Patagonien, aber keine war richtig schlecht. Unserem selbstgewählten Individualismus, speziell beim Patagonienbaustein, bei zwei Paaren in einem Auto, mußten wir beim Thema Unterkunft doch schon mal die Erwartungen etwas korrigieren.

Einzelne Punkte unserer Reise werde ich nachstehend kurz beschreiben, vielleicht können Sie das ein- oder andere ja auch als Anregung bzw. Korrektur für die Zukunft nutzen.

Bei unserem persönlichen Treffen vor der Reise in München, hatte wir gesagt, daß diese Reise für uns vermutlich eine einmalige Sache (im  wahrsten Sinne des Wortes) sein wird. Heute können wir Ihnen mitteilen, daß es EINMALIG war und wir uns deshalb dem Wunsch nach mehr wohl nicht entziehen können.

Die Betreuung während der Reise hatte, immer wenn es darauf ankam, geklappt. An dieser Stelle nochmals einen besonderen Dank an das Team. Wirklich professionell war die Unterstützung durch AA wenn die Fliegerei mit (AR)-Aerolineas Argentinas mal nicht klappte. Diese Fluglinie hatte alles dafür getan, daß manches nicht, wie geplant, laufen sollte. Meist wurde die chilenische Vulkanasche als Begründung ausgepackt.

Jetzt aber zu den Einzelheiten:

 

  1. Buenos Aires:
    Auch wenn unser Zimmer im Hotel Socco ziemlich minimalistisch war, hat es einen sehr passablen Eindruck hinterlassen. Außerdem finden wir es gut, daß Sie bei der Auswahl auch junge Leute unterstützen, die sich mit dem Hotel Socco eine eigene Existenz aufbauen.
  1. Atlantikküste:
    Wegen AR mußten wir notgedrungen in Trelew übernachten. Ich bin überzeugt, daß Argentinien Anders in Zukunft für seine Gäste etwas weniger laute Hotellagen finden wird. Die Cabañas La Nube del Angel waren für eine Übernachtung soweit ok, wennman in Kauf nahm, daß die tägliche Dusche auch mal ausfallen kann. Die Vermieter bzw. Eigentümer waren, wie fast überall, ausgesprochen freundlich und zuvorkommend. Die Estancia Bahia Bustamante war dann der Hit. Versteinerter Wald, Bootsfahrt durch die Bucht, den Kontakt zu anderen Gästen im kleinen Rahmen, diegemeinsamen Mahlzeiten und nicht zuletzt die Unterkunft selbst; diese Auswahl hatte uns sehr begeistert. Danach faszinierte die Fahrt nach Süden bis Santa Cruz und nach Westen auf der 288 und ein asphaltiertes Stück der Ruta Cuarenta bis El Chaltén.
  1. El Chaltén und El Calafate:
    Zwei getrennte Cabañas (Austral), neu und recht ordentlich (bis auf die Fensterim Bad, die man bei den recht niedrigen Temperaturen und dem starken Windgerne geschlossen hätte) für drei Nächte, sowie Los Barrancos in El Calafate für eine Nacht waren recht akzeptable Unterkünfte für die geplanten Unternehmungen in der jeweiligen Region.
  1. Torres de Paine:
    Die alte Estancia El Pionero bot einen überaus freundlichen Empfang und eine gute Unterkunft mit großen Zimmern. Auffallend, wie fast überall in Patagonien, waren die recht gepflegten Parkettböden und die üppige Verwendung vonHolz für den Innenausbau der Häuser, daß die Nasszellen zwar sauber, aber nicht immer in ihrer Funktion akzeptabel waren, ist wohl eine südländische Eigenschaft. Man konnte hier auch ganz gut zu Abend essen, was man auch vorher bei der Wirtin anmelden sollte, sonst kann es durchaus sein, daß man in diesem Grenzort Cerro Castillo hungrig ins Bett geht. Überhaupt ist dieses Cerro Castillo lediglich für einen Minutenaufenthalt, sprich, zum Geldwechseln bei der einzigen “seriösen“ Wechselstube und einen kleinenEinkauf geeignet. Der Nationalpark ist grandios, die Zeit dafür leider zu knapp. Auch sind die Anfahrtswege relativ lang., daß es fast nur Schotterpisten gibt, fanden wir nicht weiter störend. In Puerto Natales wären wir auch gerne einen Tag länger geblieben und das nicht nur wegen der Unterkunft im Florance Dixi.
  1. Tierra del Fuego:
    Also, wir hätten auf diesen Reiseteil verzichten können und dafür besser einoder zwei Tage mehr in Puerto Natales  verbracht. Nicht, daß es dort scheußlich wäre, ganz im Gegenteil, aber die Zeit war für die Anstrengung der Fahrt, die zusätzliche Übernachtung in Rio Grande und den vielen Staub (LKW’s) auf den Schotterstraßen des chilenischen Teiles von Tierra del Fuego viel zu kurz. Wir kamen nach einer Übernachtung in Rio Grande (das Hotel Los Sauces war recht gut) um die Mittagszeit in Ushuaia an, unsere Freunde mußten dann am Abend des nächsten Tages bereits zum Flughafen zwecks ihrer Weiterreise. Wir selbst hatten auch nur eine Nacht länger in der Cabaña Bosque del Sur in Ushuaia. Im Grunde hatten wir nur den Besuch im Nationalpark und einen recht gutenAusblick auf die Stadt. Feuerland braucht mehr Zeit (und auch Geld). Eine Schiffstour oder sogar eine Rückreise per Schiff nach Punta Arenas durch die chilenische Fjorde kann ich mir sehr gut vorstellen.
  1. Buenos Aires zum Zweiten:
    AR hatte es geschafft uns einen Urlaubstag zu rauben. Der Flug nach BsAs wurde gnadenlos gestrichen und das, ohne die Passagiere darüber zu informieren. Dank der Hilfe eines AR-Mitarbeiters konnten wir auf den einzigen Flug nach BsAs am Abend umbuchen, sonst wären vermutlich zwei Tage futsch gewesen. Andere Reisende, die wir unterwegs trafen hatten in dieser Hinsicht mitAR sogar noch mehr Pech gehabt. Hier hatte sich aber dann die hervorragende Einsatzbereitschaft des Argentinien Anders-Team gezeigt, das uns ein tolles Hotel im Stadtzentrum besorgt hatte. Am Tag darauf hatten wir dann eine Super Stadtführung mit Pedro Schriefers. Pablo hatte uns dann pünktlich zum Nachtbus nach Tucuman gebracht und dafür gesorgt, daß wir und unser Gepäck im richtigen Bus untergebracht waren.
  1. Argentiniens Nordwesten:
    Eine eindrucksvolle Fahrt zu unserem Hotel La Vieja Posada (sehr schöne Anlage mit geräumigen Zimmer) in Cafayate. Hier durfte ich mal wieder den Abstellmechanismus der Klospülung reparieren. Gerne wären wir hier noch eine weitere Nacht geblieben, um den Ort und die Quebrada de Conchas kennenzulernen, aber… die Nachwehen von Ushuaia mit AR! Alles (nun ja, fast alles) was jetzt kam, war grandios. Die legendäre Ruta Quarenta, hier hatten wir sie! Atemberaubend. Zum einen die Landschaft, die Dörfer und deren Menschen, zum anderen bei Gegenverkehr durch den Staub. Sogar unser Gepäck im Kofferraum hatte bei Ankunft in Cachi ein Einheitsbeige. Das Hotel ACA in Cachi war zum Schlafen recht ordentlich, zu Abend gegessen hatten wir aber in einem der netten kleinen Restaurants im Ort. Mal was zum Ausruhen hatten wir dann für zwei Nächte in San Lorenzo bei Salta, bevor es weiter nach Norden ging. Bis nach Iruya führte unser Weg durch die Quebrada Humahuaca mit den Dörfern und ihren Märkten, entlang der Route nach Bolivien. Lobend erwähnen muß man hier das Hotel Terrazas de la Posta in Purmamarca für seinen Komfort. Zurück nach Salta ging es dann über die RN 9. Leider gibt es Chanta Tres und die Hühner nicht mehr, sie mußten der Staßenverbreiterung weichen. Auch Dique La Cienaga bietet keinen Mittagstisch vielleicht waren wir aber auch nur außerhalb der Saison dort. Auch und die Banken- und Tankstellensituation hat sich geändert. Die Fahrzeugrückgabe in Salta war problemlos, dafür ist das Hotel Regidor nicht zu empfehlen. Die Freundlichkeit und  Hilfsbereitschaft des Personals entschädigt nicht für das winzige Zimmer mit einem noch winzigeren Bett.
  1. Iquazu:
    Salta, morgens bei Zeit mit dem Taxi zum Flughafen. Soweit ok. Dann, man ahnt es schon: AR! Wiedermal warten. Bis zum  Nachmittag. Entweder hatte der Pilot ein schlechtes Gewissen, oder aber es ist Normalität, daß vor der Landung eine phantastische Kurve über den Wasserfällen geflogen wird. Es war auch traumhaftes Wetter, am Ankunftstag und den beiden Folgetagen. Untergebracht waren wir bei Claudia in ihrem B & B Hotel. Sie spricht deutsch und es gab viel zu erzählen. Übrigens, Claudia macht keine geführten Touren mehr, wie sie uns mitteilte. Wir hatten uns bei ihr wohl gefühlt und hatten die Zeit in Iquazu genossen, überwiegend bei den Wasserfällen, aber auch abends im Ort.
  1. Rio de Janeiro:
    Nach Hause ging es dann über Rio. Dort hatten wir einen längeren Aufenthalt, den wir mit einer Städtetour unter der Führung von Frank Hopfe überbrücken konnten. Vorgesehen war, daß wir bereits in Foz do Iguaçu direkt nach Frankfurt einchecken konnten und somit keine Gepäckprobleme in Rio haben sollten. War aber nicht! Wir mußten unser Gepäck in Rio aufnehmen und den ganzen Tag mitführen. Zum Glück hatte Frank ein entsprechend großes Auto. Frank, ein sympathischer, liebenswerter, aber auch etwas chaotischer, junger Mann, hatte uns Rio und seine Sehenswürdigkeiten nicht nur gezeigt, sondern auch seine Geschichte und das gegenwärtige Leben in der Stadt und den Favelas, nähergebracht. Leider war er öfters telefonisch durch Sonderwünsche anderer Kunden abgelenkt und in Anspruch genommen, als es uns ihm recht war. Dazu kam noch, daß auf unserem Sammelticket für die Rückreise ein anderer Flug angegeben war, als der tatsächliche. Wir hätten fast zwei Stunden mehr Zeit in Rio gehabt und weniger hetzen müssen. Es war aber schon ok.
  1. Fazit:
    Im Großen und Ganzen hatte so ziemlich alles gepaßt und wir können nur nochmal unsere einleitenden Worten wiederholen. Wir haben einen Gesamteindruck über Argentinien bekommen, wobei ich dem Norden den ein- oder anderen Punkt mehr geben würde, als Patagonien. Möglicherweise hängt das aber (unbewußt) mit den Temperaturen zusammen. Dennoch würde ich die Patagonientour, was das Leihfahrzeug betrifft, das nächste mal anders planen. Rückgabe nur am Ort der Anmietung! Alles Andere verteuert durch die “Rückführungsgebühr“ immens. An dieser Stelle wäre eine preislich differenzierte Ausarbeitung des Angebotes hilfreich gewesen. Auch die Fliegerei würde ich weitgehend einschränken und eher den Bus bevorzugen. Aber das ist, glaube ich, eine sehr persönliche Ansicht. Für mich ist die Warterei auf dem Flughafen einfach schrecklich. Nochmals vielen Dank an alle für die Organisation dieser Reise.

Jürgen und Susanne Kolb

Familie Kolb – Mannheim